Gut aussehen für die Bewerbung

Bewerbungs-Styling: Erfolgreicher in den Beruf


Singen -  Neuntklässler der Johann-Peter-Hebel-Schule haben sich modisch beraten lassen. Und ein Foto für ihre erste Bewerbung gemacht. 
Aus: Südkurier vom 28.10.2014

Sandro Renz schaut noch etwas skeptisch drein. Der 15-jährige Schüler der Singener Johann-Peter-Hebel-Schule wirkt in seiner neuen Aufmachung – gestreifter Pullover, blaues Hemd, gegelte Kurzhaarfrisur, gepudertes Gesicht – ein wenig unsicher. Dem prüfenden Blick von Marco Schäfermeier, Abteilungsleiter für Young Fashion im Modehaus Zinser, hält die neue Garderobe noch nicht stand. Der Mode-Experte zupft dem Schüler noch ein wenig am Kragen, dann passt alles. „Schon besser“, sagt Schäfermeier. So zurechtgemacht, geht es zur für Sandro zur Fotografin Ina Eisenmann. Mit dem Bild soll der 15-Jährige erfolgreich seine erste Bewerbung gestalten. „Der erste Blick geht immer aufs Foto“, sagt Zinser-Geschäftsleiter Manuel Waizenegger. Er habe schon viele schlechte Bewerbungen auf dem Tisch gehabt.

Im Rahmen des Klassenprojekts Bewerbungs-Styling haben sich 13 Neuntklässler der Singener Johann-Peter-Hebel-Schule im Modehaus Zinser beraten lassen. „Das theoretische Bewerbungstraining hatten wir bereits vor drei Wochen“, erklärte Lehrerin Michaela Benz. Für die praktische Ausführung fragte sie beim Modehaus an. Die ließen sich nicht lange bitten. „Das ist es wert, die Schüler zu unterstützen“, sagte Waizenegger. Er verriet den Schülern auch, worauf es bei der Bewerbung ankommt. „Wichtig sind die eigene Präsentation, ein selbst formulierter Text und pünktliches Erscheinen.“

Weitere Unterstützung erhielten die Neuntklässler von den Berufsschülern der Konstanzer Zeppelin-Gewerbeschule. Tamara Gellert richtete die Frisuren der Schüler, Xenia Fuhrmann puderte Gesichter und zeichnete Konturen auf die Lippen der Mädchen. Bei Frisur und Make-Up achteten die Auszubildenden darauf, dass es nicht zu auffällig ist. Sabrina Scirtuicchio erläuterte: „Es muss individuell zum Typ passen und soll auf dem Foto gut aussehen.“ Schülerin Aleyna Egrioglu (15) fügte hinzu: „Bei einer Bewerbung sollten auch die Haare nicht fettig sein.“ Sie könnte sich vorstellen, das neue Outfit auch im Alltag zu tragen.

Xenia Fuhrmann (links) zeichnet Konturen auf die Lippen von Schülerin Sevda Kabak beim Bewerbungs-Styling-Projekt der Johann-Peter-Hebel-Schule im Modehaus Zinser.  Bild: rische